Tiefe Pyrrolizinalkaloidgehalte in Lebensmittel

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat 50 Lebensmittel auf die Anwesenheit von krebserzeugenden Pyrrolizinalkaloiden untersucht. Pyrrolizinalkaloide sind natürliche Toxine, die vermutlich dem Schutz vor Frassfeinden dienen. Rooibostee und Honig waren am stärksten belastet, die gefundenen Konzentrationen sind bei üblichem Verzehr jedoch als unbedenklich einzustufen. Alle untersuchten Proben entsprachen den rechtlichen Anforderungen.

In acht Basler Supermärkten und einem Quartierladen wurden Rooibostee, Honig, Salate, Getreideriegel, Crackers, Waffeln, Lebkuchen, Müsli sowie Bonbons erhoben.

Alle zwölf untersuchten Rooibostees sowie drei von zwölf analysierten Honigen waren belastet, während die restlichen untersuchten Proben frei waren von Pyrrolizidinalkaloiden. Der von den deutschen Behörden festgelegte Eingriffswert wurde jedoch von keiner Probe überschritten. Angesichts der von der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA empfohlenen maximalen Tageszufuhr kann eine 70 kg schwere Person täglich bis zu vier Tassen vom stärksten belasteten Rooibostee trinken. Die gefundenen Konzentrationen in Honigen und Rooibostees stufen wir deshalb bei üblichem Verzehr als unbedenklich ein.

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt wird die Situation von natürlichen Toxinen in Lebensmitteln mit weiteren Marktkontrollen verfolgen.

diverse Lebensmitteln / Pyrrolizidinalkaloide

Infobox

Pyrrolizidinalkaloide sind sekundäre Pflanzenmetabolite, die vor allem in den Pflanzengattungen der Raublattgewächse, Korbblütler und Hülsenfrüchtler weit verbreitet sind und dem Schutz vor Frassfeinden dienen. Bestimmte Vertreter dieser Alkaloide weisen eine ausgeprägte Lebertoxizität sowie krebserzeugende und erbgutverändernde Wirkungen auf. Die Pyrrolizidinalkaloid-Analytik erweitert unsere Aktivitäten im Themenbereich akute und chronische Vergiftungen, welche auf natürliche Toxine zurückzuführen sind.

 

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