Sehr schlechte Konformität bei Gel-Nagellack

Das Kantonale Laboratorium hat zusammen Gel-Nagellacke auf Farbmittel, Konservierungsstoffe, weitere Inhaltsstoffe und Verunreinigungen untersucht. Fünfzig von 54 untersuchten Proben waren zu beanstanden, für 31 Produkte wurde ein Verkaufs- oder Verwendungsverbot ausgesprochen. Beanstandungsgründe waren die Verwendung von unerlaubten Farbmitteln, nicht deklarierte Inhaltstoffe, Grenzwertüberschreitungen bei Stabilisatoren und Photoinitiatoren, Verunreinigungen mit Nitrosaminen sowie fehlende oder ungenügende Warnhinweise.

Bei den 54 erhobenen Produkten von 23 Marken handelte es sich ausschliesslich um Acrylat- respektive Methacrylat-basierte Nagellacke. Die Produkte waren ohne Ausnahme für die gewerbliche Verwendung vorgesehen. Die Produkte wurden zur Hälfte bei Nagelstudios, der Rest bei Herstellern, Internetshops, Warenhäusern, Parfümerien und Grossisten der Kantone Aargau, Baselland, Bern, Basel-Stadt und Solothurn erhoben.

Fünfzig der 54 erhobenen Produkte wurden beanstandet. Für 31 der Produkte musste wegen verbotener Inhaltsstoffe oder Grenzwertüberschreitungen ein Verkaufs- oder in Studios ein Anwendungsverbot ausgesprochen werden. Gründe für die Verbote waren der Einsatz von unerlaubten Inhaltstoffen sowie Grenzwertüberschreitungen bei Inhaltstoffen oder Verunreinigungen. Im Weiteren stimmten viele Deklarationen der Inhaltsstoffe schlecht mit den gefundenen Stoffen überein, und einige Produkte waren auf Grund von offensichtlich unvollständiger Inhaltsstoff-Deklarationen als nicht verkehrsfähig einzuschätzen. Zwei Nagellacke eines deutschen Herstellers wurden in einem Studio verwendet, obwohl es sich gemäss Aufkleber um «kein kosmetisches Mittel» handeln soll.

Zu viele (Meth-)Acrylat-basierte, meist unter UV-Licht härtende Nagellacke entsprechen nicht den rechtlichen Anforderungen. Die Rechtskonformität dieser Produktkategorie ist inakzeptabel und weist auf eine absolut ungenügende Qualitätssicherung bezüglich der eingesetzten Rohstoffe und/oder mangelhafte Kenntnis der Gesetzgebung der Hersteller hin. Es ist leider auch nicht auszuschliessen, dass teilweise bewusst unerlaubte Farbmittel eingesetzt werden.

Obwohl praktisch alle untersuchten Produkte nicht für die Anwendung von Privatpersonen bestimmt sind, sind viele im Handel und in Internetshops problemlos erhältlich, und werden von Privatpersonen verwendet. Dies birgt die Gefahr einer unsachgemässen Anwendung, was zu allergischen Reaktionen und Komplikationen führen kann.

Auf Grund der hohen Beanstandungsrate drängen sich weitere Kontrollen auf.

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